Lüftung von Wohnungen

Lüftung

Luftdichtheit
In Zusammenhang mit den Wärmedämmungen ist auch die Luftdichtigkeit von Bauteilen von entscheidender Bedeutung. Die Wärmeschutzverordnung enthält auch darüber detaillierte Vorschriften. Häufig wird die Frage gestellt, warum Gebäude luftdicht ausgeführt sein müssen. Bei einem undichten Gebäude dringt frische Außenluft durch die Fugen in erheblichem Maße nach innen. Dieser Luftwechsel erhöht sich noch je nach Windverhältnissen und wirkt sich in der Heizperiode am stärksten aus. Dies führt trotz guter Wärmedämmung zu hohen Wärmeverlusten. Um die Wirkung der Wärmedämmung sicherzustellen, ist die Luftdichtheit der Gebäude- hülle erforderlich. Bei Dächern wird das im Regelfall durch den Einsatz von Dampf- und Windsperren erreicht.

Luftfeuchtigkeit
Diese Maßnahmen haben aber auch einen Nachteil: verbrauchte Luft und Feuchtigkeit, die in den Räumen entsteht kann nicht mehr nach außen abweichen. Diese Feuchtigkeit, die durch Kochen, Baden, Pflanzen usw. entsteht, wird in Form von Wasserdampf von der Luft aufgenommen. Um nicht zu vergessen: Wärme und Feuchtigkeit, die der Mensch und die Zimmer- pflanzen abgeben, ist weit mehr als man meinen möchte. Das können bis zu 12 Liter Wasser pro Tag sein. Die Luft kann aber nur eine ganz bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen, und die hängt von der Temperatur ab: Je wärmer die Luft, desto mehr kann sie speichern bis sie gesättigt ist. Dieser Sättigungsgrad der Luft kann durch ein Hygrometer gemessen und als relative Luftfeuchte abgelesen werden. Was bedeutet das aber: Je niedriger die relative Luftfeuchte, desto trockener die Luft und desto geringer die Gefahr der Tauwasser- und Schimmelbildung. Wird sie jedoch zu trocken, sinkt also die relative Luftfeuchtigkeit, dann tut das weder den Möbeln noch uns Menschen gut. Um die 40 bis 60% Luftfeuchte: Das wäre am besten.

Tauwasser Irgendwann jedoch kann die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Das hängt von der relativen Luftfeuchte in Zusammenhang mit der Temperatur ab und wird Taupunkt genannt. Wenn also im Extremfall durch Undichtigkeiten der Gebäudehülle feucht-warme Luft im Innenraum mit kalter Außenluft in Verbindung kommt entsteht Tauwasser. Das passiert meistens bei undichten Fenstern. Wenn die Raumfeuchte über lange Zeit zu hoch ist, kann sich Schimmel in Wandflächen einnisten. Das macht sich oft durch schwarze Flecken in den Zimmerecken bemerkbar. Bei Neubauten ist die Schimmelgefahr am größten – einfach deshalb weil im Mauerwerk und Beton mmer noch Baufeuchtigkeit steckt, die zur Wohnfeuchtigkeit hinzukommt. Das heißt es ist besonders wichtig einerseits gut zu heizen, sodass die Feuchtigkeit austrocknen kann und andererseits die feuchtwarme Raumluft mit der Außenluft auszutauschen.

Lüften
Um Feuchtigkeitsprobleme und Schimmel gar nicht erst entstehen zu lassen müssen die Wohnungen gelüftet werden. Doch wie lüftet man richtig? Es gibt zwei Methoden frische Luft hereinzulassen.

Die erste: Man öffnet alle Fenster sperrangelweit und erzielt so in kürzester Zeit einen völligen Austausch zwischen Raumluft und Außenluft. Das nennt sich Stoßlüftung. Die zweite Möglichkeit besteht darin die Fenster nur zu kippen. Man erreicht dadurch nur einen langsamen Luftaustausch. Diese Möglichkeit nennt man Spaltlüftung.

Es sollte immer so viel gelüftet werden, dass möglichst wenig Heizenergie verpulvert wird. Aus diesem Grund ist die Stoßlüftung der Spaltlüftung vorzuziehen. Am besten sorgt man sogar für Durchzug. Diese Stoßlüftung sollte ca. 5-10 min. dauern und sollte mehrmals täglich wiederholt werden.

Quelle: Information des Bundesbauministeriums: Richtiges Lüften beim Heizen